Wir alle kennen das Motiv des schrulligen Genies, wie etwa Beth Harmon oder Sheldon Cooper, das in seinem Fach brilliert und Stunden damit verbringt, fokussiert an einem Thema zu arbeiten. Klingt nach einem Traum für jeden Arbeitgeber, oder?

Und die Realität neurodiverser Arbeitnehmender ist gar nicht so weit von diesem Bild entfernt, wie du zunächst meinen möchtest. Ein Begriff, der inzwischen in aller Munde ist und auch im Office immer öfter fällt, ist der der Neurodiversität, Inklusion ist daher das aktuelle Stichwort. Denn Mitarbeitende haben in den vergangenen Jahren deutlich mehr Erwartungen an ihr Arbeitsumfeld und den perfekten Arbeitgeber.

So wollen und sollen alle Menschen ihr Potenzial, auch im Job, entfalten können – ganz unabhängig von Geschlecht, Alter, sexueller Orientierung, Herkunft oder ihrem Neurotyp. Doch was bedeutet Neurodiversität im Job, wie profitiert eine neurotypische Welt von der neurologischen Diversität ihrer Mitarbeitenden und welche Erfolgsstrategien gibt es für ein reibungsloses, leistungsstarkes Miteinander?

 

Neurodiwas? Das versteht man unter Neurodiversität

 Bei der ersten Begegnung mit dem Begriff der Neurodiversität sind die häufigsten Assoziationen mit Einschränkungen verbunden. Es wird oft davon gesprochen, wie Menschen mit beispielsweise Autismus und ADHS (und viele mehr) mit ganz unterschiedlichen Phänomenen zu kämpfen haben, infolgederer sie oft als unfähig beschrieben werden, sich in einem Arbeitsumfeld gut zu behaupten. Doch mit den richtigen Strategien können die vermeintlichen Leiden der neurodiversen Teammitglieder im Handumdrehen zur Superpower des Office werden.

Neurodiversität ist also ein komplexer Begriff, der viele unterschiedliche menschliche Varianten beherbergt und oft missverstanden wird. Im Grunde bedeutet es jedoch nur, dass Menschen unterschiedliche Gehirne haben und jeder daher anders denkt, fühlt und lernt. Das kann rasch herausfordernd werden, aber gleichzeitig auch eine enorme Stärke darstellen. Es lohnt sich daher, sich einmal mit dem Thema zu beschäftigen, besonders wenn man bedenkt, dass Unternehmen wie „Zurich nachweisen konnten, dass etwa 15 bis 20 Prozent der Weltbevölkerung als neurodivers gelten.

 

Neurodiwo? So identifizierst du neurodiverse Mitarbeiter in deinem Unternehmen

Worauf gilt es also zu achten? Wie erkennst du deine neurodivergenten Mitarbeitenden? Welche Schwierigkeiten können auftreten, und auf welche Talente kannst du dich freuen?

Im Arbeitsalltag kann sich Neurodiversität in verschiedenen Bereichen zeigen. Zum Beispiel können Schwierigkeiten in der Kommunikation dann deutlich werden, wenn es deinem Mitarbeitenden schwerfällt, sich klar auszudrücken oder nonverbale Kommunikation richtig zu interpretieren. Ebenso können sensorische Empfindlichkeiten, wie die Sensibilität gegenüber Lärm oder hellem Licht, oft eine entscheidende Rolle für die Produktivität deiner Mitarbeitenden spielen.

Doch auf der anderen Seite bringen neurodiverse Mitarbeitende einzigartige Fähigkeiten und Stärken in dein Team, die oft als „Superkräfte“ angesehen werden. Beispielsweise ermöglicht ihre intensive Hingabe bei bestimmten Themen es ihnen, ein tiefes Verständnis zu entwickeln und innovative Lösungen zu finden. Durch ihre Detailorientierung erkennen sie oft Muster und Zusammenhänge, die anderen verborgen bleiben. Darüber hinaus können sie mit ihrer außergewöhnlichen Konzentrationsspanne und Ausdauer oft Aufgaben mit höherer und bemerkenswerter Präzision bewältigen.

 

Neurodiwie? Best-Practices für den Umgang mit den gewonnenen Erkenntnissen

Wie geht man nun mit den gewonnenen Erkenntnissen um? Fest steht: Kein Gehirn gleicht dem anderen und Mitarbeitende mit kognitiven Besonderheiten sollten nicht als Belastung, sondern als Bereicherung der Diversität im Team betrachtet werden. Doch wie schaffst du ein attraktives Arbeitsumfeld für deine neurodiversen Mitarbeitenden? Wir zeigen dir hier Neurodiversitäts-Inklusion in 4 Schritten - so gehst du mit deinen neurodiversen Mitarbeitenden erfolgreich um!

 

  1. Integrative Einstellungspraktiken: Schaffe einen offenen Bewerbungsprozess, der die Diversität an neurologischen Typen im Team aktiv fördert. (Biete beispielsweise Online-Interviews an, um den Stress der Anreise zu sparen.)
  2. Sensibilisierung von Führungskräften: Schaffe Verständnis und schule das gesamte Team in neurodiversitätsbewusstem Kommunizieren. 
  3. Bereitstellung von unterstützenden Ressourcen: Stelle Ressourcen wie Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung und ausgewiesene Ruhezonen bereit.
  4. Regelmäßige Evaluation und Anpassung: Die Bedürfnisse neurodiverser Mitarbeitender können sich im Laufe der Zeit ändern - communication is key!

  

Dein Aha-Moment: Die Vorteile der Neurodiversität im Arbeitsumfeld

Klar ist: Im Arbeitskontext fühlen sich viele gezwungen, ihre neurodiversen Merkmale zu maskieren, um den Normen des Arbeitsplatzes gerecht zu werden. Doch ein herausragendes Unternehmen sollte ein Umfeld bieten, in dem neurodiverse Fachkräfte nicht länger ihre Identität verbergen müssen. Stattdessen sollten sie akzeptiert, respektiert und ihre Fähigkeiten anerkannt sowie gefördert werden.

Neurodiversität erweist sich nicht nur als neue Facette der modernen Welt, sondern auch als Chance für Betriebe, das Potenzial ihrer Mitarbeitenden voll auszuschöpfen. Indem wir die Einzigartigkeit jedes Mitarbeitenden anerkennen und ein inklusives Arbeitsumfeld schaffen, können wir die Stärken und Fähigkeiten aller nutzen, um gemeinsam noch erfolgreicher zu werden.

 

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